Swisscom soll Marktposition im Breitbandbereich missbraucht haben

Die Weko hat eine Untersuchung gegen Swisscom eröffnet. Der Telekom-Anbieter steht in Verdacht, seine Marktposition im Breitbandbereich ausgenutzt zu haben. Konkurrent Sunrise begrüsst die Untersuchung.
19. Juli 2013

     

Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen Swisscom eröffnet, wie es in einer Mitteilung heisst. Demnach bestünden Anhaltspunkte, dass der Telco seine Marktposition im Bereich Breitbandinternet für Geschäftskunden missbraucht habe. Dabei ist die Rede von einer Ausschreibung der Post zur Vernetzung aller Standorte in der Schweiz über Breitbandinternet. Swisscom, Sunrise und ein weiterer Telekom-Anbieter hätten sich dafür interessiert. Allerdings waren die anderen Fernmeldedienstanbieter auf Vorleistungsprodukte von Swisscom angewiesen, um auf die Ausschreibung bieten zu können. Laut Weko bestehen Hinweise darauf, dass Swisscom die Vorleistungspreise für Konkurrenten so hoch angesetzt hat, dass die anderen Fernmeldedienstanbieter nicht in der Lage waren, konkurrenzfähige Angebote zu machen. In der Folge erhielt dann Swisscom den Zuschlag.


Begrüsst wird die Untersuchung von Sunrise. Wie der Telco in einer Mitteilung schreibt, sei dieses ein Signal für fairen Wettbewerb im Schweizer Telekom-Markt. Im Evaluationsverfahren der Post habe Sunrise im oben erwähnten Fall sowohl bei der Erfüllung der Ausschreibungsanforderungen als auch im Bereich Transparenz und Qualität des Angebots überzeugt. Bei beiden Kriterien wurde die Offerte von Sunrise besser eingeschätzt als diejenige der Konkurrenz, ist man bei Sunrise überzeugt. Aufgrund des Preises habe aber schliesslich Swisscom den Auftrag erhalten. Der Zuschlag erfolgte bei 20,5 Millionen Franken, womit das Swisscom-Angebot fast 5 Millionen Franken unter dem Grosshandelspreis lag, den Swisscom Sunrise zuvor für einen Teil der ausgeschrieben Leistungen offeriert hatte. (abr)


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