HTML 5 vs. Silverlight 5
Quelle: Microsoft

HTML 5 vs. Silverlight 5

Haben Browser-Plug-ins neben HTML 5 überhaupt noch einen Stellenwert? Microsoft setzt mit Silverlight 5 und dem kommenden Internet Explorer 10 weiter auf beide Pferde.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/05

     

Sascha P. Corti ist Developer Evangelist in der Developer & Platform Group bei Microsoft Schweiz und Experte für Web-Technologien.


Seit einigen Jahren ist die MIX genannte Konferenz, die jeweils im April in Las Vegas stattfindet, die Plattform für neue Technologien von Microsoft im Bereich der Web-Entwicklung. Auch dieses Jahr gab es, mit den Ankündigungen des Internet Explorer 10 und seinem erweiterten Support für HTML 5 sowie der neuen Version 5 von Silverlight, viel zu sehen und zu hören.

Kaum ist der Internet Explorer 9 da, kommt schon Version 10

Mit dem Internet Explorer 9 hat Microsoft erst vor wenigen Wochen eine neue Browser-Version auf den Markt gebracht, deren grosse Stärke neben einer neuen und performanten Javascript-Engine und der Nutzung der GPU, dem Grafikprozessor des Computers, vor allem auch die Unterstützung des neuen Web-Standards HTML 5 ist (mehr zum neuen IE9 erfahren Sie im grossen Browser-Vergleichstest ab Seite 58).
Beim Internet Explorer 9 hat Microsoft sich darauf konzentriert, die Teile von HTML 5, die sich nicht mehr grundlegend ändern, optimal zu unterstützen. Für Entwickler, die aber schon heute die Weiterentwicklung des Internet Explorer und seine Unterstützung von noch mehr HTML-5-Standards, die sich derzeit noch in Arbeit befinden, mit verfolgen möchten, denen steht nun eine erste Vorabversion des Internet Explorer 10 zum Download bereit. Die «Technical Preview» wird rund alle acht Wochen von Microsoft aktualisiert.

HTML 5 – Ein Standard in der Entstehung

Die HTML-5-Spezifikation des World-Wide-Web-Konsortiums (W3C) alleine ist eine 1100 Seiten umfassende Beschreibung über die empfohlenen HTML- und XHTML-Tags sowie die dazugehörigen APIs. Betrachtet man alles, was heute mit dem Begriff «HTML 5» beschrieben wird, so handelt es sich um dutzende solcher Spezifikationen in verschiedenen Bereichen wie HTML, CSS, Web-Applikationen, APIs, SVG, Geo-Location und ECMA Script 262.
Viele dieser Spezifikationen sind noch in frühen Entwicklungsstadien. HTML 5 befindet sich heute im «Working Draft» und wird im Mai 2011 den «Last Call» erreichen, was mit «Feature Complete» gleichzusetzen ist. Laut einer Pressemittelung des W3C vom vergangenen Februar wird HTML 5 erst im Jahr 2014 zur «Recommendation», also zur fertigen Empfehlung.
Die HTML-5-Spezifikation des World-Wide-Web-Konsortiums (W3C) alleine ist eine 1100 Seiten umfassende Beschreibung über die empfohlenen HTML- und XHTML-Tags sowie die dazugehörigen APIs. Betrachtet man alles, was heute mit dem Begriff «HTML 5» beschrieben wird, so handelt es sich um dutzende solcher Spezifikationen in verschiedenen Bereichen wie HTML, CSS, Web-Applikationen, APIs, SVG, Geo-Location und ECMA Script 262.
Viele dieser Spezifikationen sind noch in frühen Entwicklungsstadien. HTML 5 befindet sich heute im «Working Draft» und wird im Mai 2011 den «Last Call» erreichen, was mit «Feature Complete» gleichzusetzen ist. Laut einer Pressemittelung des W3C vom vergangenen Februar wird HTML 5 erst im Jahr 2014 zur «Recommendation», also zur fertigen Empfehlung.

Erste Beta von Silverlight 5

Einen ersten Blick auf Silverlight 5 konnte man schon im Dezember des vergangenen Jahres werfen. Seit der MIX steht nun eine neue Vorabversion zum Download bereit. Die Beta inklusive Entwicklungswerkzeugen bietet einiges an neuer Funktionalität. Dazu gehören volle, in Echtzeit berechnete 3D-Grafik, bessere Unterstützung von komplexem Text in Silverlight-Applikationen, Zugriff auf System-nahe Funktionen und Ressourcen mittels P/Invoke oder das Drucken von Vektor-basierten Inhalten. Dies erlaubt es, Silverlight-Lösungen zu bauen, die in der Funktionalität an Rich Clients erinnern und die Funktionen von klassischen Browser-Plug-ins hinter sich lassen.

Wem gehört die Zukunft?

Haben Browser-Plug-ins neben dem boomenden HTML 5 überhaupt noch einen Stellenwert? In einigen Bereichen hat HTML 5 eindeutig die Nase vorn. So kann man heute von einem Web-Browser erwarten, dass er multimediale Inhalte oder Animationen darstellen kann, ohne dass der Benutzer extra ein Plug-in dafür installieren muss. Auch führt im Falle von Smartphones und Tablets, deren Stellenwert in der Internet-Nutzung stark steigt, oft kein Weg an HTML 5 vorbei, da einige der Geräte keine Plug-in-Technologien unterstützen. Auf der anderen Seite gestaltet sich die Entwicklung von Rich Internet Applications (RIAs), die dynamisch Daten vom Server nachladen, diese offline zwischenspeichern und interaktiv auf Benutzereingaben reagieren können, mit Javascript – die in HTML 5 verwendete Programmiersprache – als äusserst aufwendig und kompliziert. Hier werden Plug-in-Technologien in Zukunft an Relevanz gewinnen. Mit den oben am Beispiel von Silverlight 5 genannten Rich-Client-Fähigkeiten besteht sogar das Potential, viele aktuelle, native Fat-Client-Applikationen zu verdrängen, da sie plattformübergreifend sind, keine Installation benötigen und so vom Management her viel effizienter sind.



Möchten Sie mehr über Microsofts Web-Technologien erfahren? An den TechDays 2011, die vom 2. bis 3. Mai in Basel stattfinden, haben Sie Gelegenheit dazu. Dort erwartet Sie ein volles Programm mit über 50 Sessions für Entwickler, Software-Architekten und IT-Profis. Die Konferenzteilnehmer können Themen wie IE9, HTML 5, Silverlight 5, Azure, Visual Studio 2010, Office 365, Lync Server 2010, SQL Server und Sharepoint 2010 verfolgen. www.techdays.ch


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