Nicht nur aus dem Bauch entscheiden

Wer sein Unternehmen auch in schwierigen Zeiten profitabel führen will, ist zeitgerecht auf richtige und vollständige Daten angewiesen. Liefern muss diese Daten die IT, anfordern die Geschäftsführung. Beide zusammen stimmen Geschäfts- und IT-Strategie aufeinander ab, verknüpfen sie und setzen sie um.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/12

     

Die treibende Kraft hinter dieser Strategieentwicklung ist immer die Kundenorientierung. Kunden, die bekommen, was sie möchten und wie sie es möchten, werden loyale Kunden. Auf sie ist ein Unternehmen angewiesen, unabhängig davon, ob die wirtschaftliche Lage schwierig ist oder nicht.


Diese simple Erkenntnis ist der wesentliche Grund, warum sich Geschäftsführungen mit der Einführung von ganzheitlichem Enterprise Resource Planning (ERP) beschäftigen. Excel-Anwendungen, von fähigen Mitarbeitern zunächst zur Lösung spezieller Probleme entwickelt und später vielleicht sogar verknüpft, stossen mit der weiteren Entwicklung eines Unternehmens schnell an ihre Grenzen.



Hohe Transparenz auf allen Führungsebenen

Professionelle ERP-Software bringt eine ganz neue Qualität der Transparenz ins Unternehmen. Die Verdichtung und zeitgerechte Präsentation der Daten aus Auftragseingang, Ein-/Verkauf, Lager, Produktion und Buchhaltung erlaubt, schnell Trends zu erkennen und darauf zu reagieren. Mit diesen Informationen lassen sich auf den unterschiedlichen Führungsebenen auch Änderungen im Kundenverhalten beobachten und auswerten.


So genannte Drill-Down-Funktionen verfolgen das verdichtete Resultat bei Bedarf bis zu den Ursprungsdaten zurück und liefern Detailinformationen über die betrieblichen Prozesse. So lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen, zusätzliches Verkaufspotenzial entdecken und erkennen, welche Kunden gerade besondere Aufmerksamkeit benötigen.


Besonders gut fahren Unternehmen, die ihre ERP-Systeme mit Business Intelligence kombinieren. Dies erlaubt eine genauere Analyse der relevanten Kennzahlen und führt zu aktuellen, präziseren Informationen über Lagerbestände, Fertigungszeiten oder Servicekosten. Damit ist der Geschäftserfolg zwar noch nicht garantiert, aber nur die genaue Kenntnis der Key Performance Indicators (KPI) ermöglicht fundierte Entscheidungen.


Nicht zu unterschätzen für Erfolg im Markt sind die Konsequenzen aus der Standardisierung. Was zunächst nach Gleichmacherei aussieht («So arbeitet ja auch meine Konkurrenz!») entpuppt sich als wertvoller Denkanstoss, die Geschäftsprozesse zu überprüfen. Nicht selten ergibt sich schon in dieser Phase die erste Kostenreduktion.


Es lohnt sich, die Standardisierung der Prozesse in Angriff zu nehmen. Denn die Differenzierung am Markt findet mehr denn je über den Kundenservice statt. Die IT an sich stellt dazu keinen strategischen Wert dar.




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