Ein smartes Licht geht auf
Quelle: Ikea

Intelligente Beleuchtungssysteme

Ein smartes Licht geht auf

Seit der Erfindung der Glühbirne vor 150 Jahren hat sich einiges getan. Intelligente Beleuchtungssysteme sorgen mittlerweile immer für das richtige Ambiente.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2017/06

     

Die Erfindung der Glühbirne vor rund 150 Jahren war ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit. Die Leuchtmittel selbst entwickelten sich jedoch erst in den letzten Jahren so richtig rasant. Sie wurden sparsamer, effizienter und in jüngster Zeit nicht zuletzt auch smart.

Bereits im Herbst 2012 hat Philips die ersten mit dem Smartphone steuerbaren Hue-LED-Leuchten auf den Markt gebracht. Was zunächst eine nicht ganz günstige Farb-Spielerei war, hat sich mittlerweile in kabellose, intelligente LED-Lichtsysteme im Heimbereich weiterentwickelt und neben Philips gibt es diverse Hersteller, die ebenfalls mit ihren Leuchtmitteln auf den Smart-Home-Markt drängen.
Smarte Lampen funktionieren normalerweise mit einer zentralen Funkbrücke, die das Lichtsystem über das hauseigene WLAN mit der dazugehörigen Smartphone-­App, Lichtschaltern oder Dimmern verbindet. Durch das Funksystem, welches bei jedem Hersteller etwas anders heisst, können smarte Lichter grundsätzlich von überall her gesteuert werden. Zudem gibt es auch gewisse Schemas, mit denen die smarten Lampen ausgestattet werden und so etwa die Anwesenheit von Bewohnern simulieren können, wenn diese ausser Haus sind.


Darüber hinaus sind die intelligenten Lichtlösungen auch mit den populären Smart-Home-Lösungen grosser Anbieter kompatibel und lassen sich mit anderen Smart-Home-Geräten vernetzen.

Alexa und Co. bauen Brücken

Trotz ihrer Energiefreundlichkeit und ihrer Anwendungsvielfalt entwickelt sich das Geschäft mit den smarten Lampen nur langsam. Dies liegt nebst dem hohen Preis für die vernetzten Lampen unter anderem wohl daran, dass es unterschiedliche Funkprotokolle gibt und die Anbieter nicht nur auf ein Protokoll setzen. Bekannte Vernetzungstechnologien sind etwa Insteon, Z-Wave oder Zigbee. Das Problem dabei ist, dass sie teilweise nur sehr mühsam oder gar nicht miteinander kommunizieren oder vernetzt werden können. Die Diversität in der Anbieterlandschaft tut ihr übriges: Während Philips mit seinen Hue-Leuchtmitteln und das deutsche Traditionsunternehmen Osram mit seiner smarten Lightify-Lösung auf Zigbee setzen, baut etwa der in der Schweiz etwas unbekanntere Hersteller Domitech mit seinen Zbulb-Lampen auf den Z-Wave-Standard. Für den Nutzer bedeutet dies, dass er, wenn er sich einmal für eine Vernetzungstechnologie entschieden hat, kaum mehr Lampen von Herstellern, die auf eine andere Technologie setzen, in seinem Smart Home einsetzen kann.


Das Problem der mangelnden Konnektivität der Technologien verschiedener Hersteller ist im Smart-Home-Markt bekannt. Anbieter wie Amazon mit seiner Smart-Home-Lösung Alexa oder Apples Homekit setzen darauf, dass sie für die unterschiedlichen Frequenzen Brücken schlagen. So kann Amazons Alexa ebenso Philips Hue-Leuchten ansteuern, die auf die Zigbee-Frequenz setzen, wie auch einen smarten Thermostat, der mit Z-Wave funktioniert.

Ikea ergreift Partei

Seit diesem Jahr ist die Anbieterlandschaft im Bereich der intelligenten Lampen um einen grossen Anbieter reicher und neu sind smarte Leuchten auch in den Regalen von Ikea zu finden. Die intelligenten Leuchtelemente, die Ikea unter dem Namen Trådfri führt, sollen in alle herkömmlichen Lampenfassungen passen. Im Lieferumfang der Lampen findet sich zudem eine Fernbedienung, mit der die Lichtquellen gedimmt werden können. Die im Set verkauften Leuchtmittel und Fernbedienungen sind bereits miteinander verbunden – eine separate Kopplung, etwa über WLAN, ist nicht nötig. Damit unterscheidet sich die Ikea-Lösung von denen vieler grosser Anbieter. Bei der Kommunikation setzt Ikea auf das Funkprotokoll Zigbee. Somit setzt ein weiterer der grossen Anbieter auf diesen Standard. Dies könnte der Frequenz zum endgültigen Durchbruch verhelfen. Denn Ikea spricht Kunden jeglicher Couleur an und macht zudem das vernetzte Beleuchtungssystem für viele Konsumenten erschwinglich. Der Möbelriese verspricht, dass mit einer Fernbedienung insgesamt zehn Lampen aufs Mal gesteuert werden können. Zudem bietet Ikea eine erweiterte Trådfri-Ausführung, die in einem so genannten Gateway-Set kommt, welches über eine mobile App oder ebenfalls per Fernbedienung bedient werden kann. Künftig sollen sowohl die intelligenten Lampen als auch die Fernbedienung mit weiteren Smart-Home-Systemen kompatibel sein. Wie man es vom Möbelhaus kennt, gibt es zusätzlich zum Grundangebot der Trådfri-Lampe diverse Erweiterungen, die zu den smarten Lampen dazugekauft werden können. So bietet Ikea etwa ein Set mit Bewegungsmeldern an. Das günstigste Set, welches aus einer Trådfri-Lampe und einem Dimmer besteht, gibt es für knapp 20 Franken. Wer seine Ikea-Lampen per Smartphone steuern möchte, muss tiefer in die Tasche greifen: Zwei Leuchtmittel mit Fernbedienung und Verbindungsmöglichkeit zur App kosten rund 90 Franken. (asp)


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